TV bleibt stabil, Radio legt zu – Streaming boomt

Auch in der Corona-Pandemie sind Fernsehen und Radio bei der Mediennutzung feste Orientierungspunkte für die Menschen geblieben, so das Ergebnis der ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2021. Auch die Streaming-Dienste, Mediatheken und Podcasts bauen ihre Reichweite weiter aus – vor allem bei Menschen mittleren Alters, aber auch bei den Älteren.

Insgesamt nutzen die Deutschen im Schnitt mehr als sieben Stunden pro Tag Medien – am häufigsten Bewegtbild vor Audio und deutlich vor Text. Die Gesamtreichweite von Bewegtbild legt auf 89 Prozent täglich zu. Fernsehen bleibt das zentrale Alltagsmedium im Video-Bereich. Die täglichen Audio-Reichweiten steigen im gleichen Maße und liegen mit 85 Prozent nur knapp dahinter. Das Radio ist hier unangefochtener Spitzenreiter und erreicht mit 76 Prozent täglich mehr Menschen denn je. Texte verlieren weiter etwas an Tagesreichweite und kommen auf 45 Prozent. Artikel im Internet erreichen dabei pro Tag 20 Prozent der Menschen und damit etwa genauso viele wie gedruckte Zeitungen und Zeitschriften (19 Prozent).

Um fünf Minuten auf 429 Minuten steigt die Mediennutzungsdauer im Corona-Alltag. Bewegtbild-Angebote werden davon 222 Minuten genutzt (plus 9 Minuten). Radio, Musik, Podcasts und Hörspiele werden pro Tag 177 Minuten genutzt (minus zwei Minuten). Gelesen wird 52 Minuten lang (minus eine Minute).

Noch im Detail auf den Audiobereich gesehen: Das Radio ist als Alltagsbegleiter wichtiger denn je, in allen Altersgruppen erzielt es höhere Tagesreichweiten als 2020. Mit 75 Prozent entfällt auch der größte Teil der Hördauer auf das lineare Radioprogramm, selbst bei den Jüngeren liegt es wieder knapp vor den Musik-Streaming-Diensten.

Im Trend liegt es, Audio dann zu konsumieren, wenn es gerade passt, unabhängig von Sendezeiten. Die unter 30-Jährigen verbringen bereits 59 Prozent ihrer Audio-Zeit so – vor allem mit Musik über Streaming-Dienste oder YouTube. In der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil der zeitsouveränen Nutzung erst bei 25 Prozent.

Podcasts und zeitversetzte Radiosendungen steigern die Zahl ihrer regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzer deutlich. Innerhalb eines Jahres steigt die mindestens wöchentliche Nutzung von 20 auf 28 Prozent.

Die Daten der ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends basieren auf einer repräsentativen Dual-Frame-Stichprobe von insgesamt 2001 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Details findet man auf der Website www.ard-zdf-massenkommunikation.de.