Podcasts weiter beliebt, weniger Wachstum

Podcasts werden weiter sehr gerne gehört, die Zahl der Nutzer wächst aber nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Das ist ein Ergebnis des Digital News Reports des Reuters Institutes. Danach hören 25 Prozent der Erwachsenen, die online sind, mindestens einmal pro Monat eine Podcast-Folge. 2020 waren es noch 24 Prozent, 2019 noch 21 Prozent.
In den jüngeren Altersgruppen sind die Anteile der Hörerinnen und Hörer weitgehend gleichgeblieben. Danach hören 53 Prozent der 18- bis 24-Jährigen (2020: 54 Prozent) und 43 Prozent der 25- bis 34-Jährigen (2020: 42 Prozent) mindestens einmal monatlich einen Podcast. Gestiegen ist das Interesse besonders bei den 45- bis 54-Jährigen: 2020 haben nur 15 Prozent mindestens monatlich einen Podcast gehört und im Jahr 2021 sind es bereits 21 Prozent, was einem Anstieg von sechs Prozentpunkten entspricht.

Inhaltlich werden am ehesten Podcasts zu spezifischen Themen wie zum Beispiel zu Wissenschaft und Technologie, Wirtschaft, Medien oder Gesundheit gehört sowie aus dem Bereich Lifestyle, wie zum Beispiel zu Essen, Mode, Kunst, Literatur, Reisen und Unterhaltung.

Die wichtigsten Quellen zum Abrufen von Podcasts sind Spotify (29 Prozent), YouTube (22 Prozent) und die ARD-Mediathek (15 Prozent). Für unter 35-Jährige ist Spotify die mit Abstand wichtigste Quelle.

Auf die Frage, wie Nutzer neue Podcasts für sich entdecken, antwortete ein Drittel der Befragten, dass sie durch Freundinnen und Freunde, Verwandte oder Kolleginnen und Kollegen darauf aufmerksam werden. Auch Empfehlungen der eigenen Podcast-Apps sind für viele eine Möglichkeit, neue Angebote zu entdecken. Dagegen dienen Empfehlungen in Zeitungen und Zeitschriften oder Werbung im Radio- oder Fernsehprogramm vergleichsweise weniger Menschen als Inspiration. Dies gilt besonders für die jüngste untersuchte Altersgruppe; unter den 18- bis 24-Jährigen entdecken jeweils nur sechs Prozent neue Podcasts aufgrund von Hinweisen in diesen traditionellen Medien.

Drei Viertel der Befragten können sich auch 2021 nicht für Podcasts begeistern. Die häufigsten genannten Gründe hierfür sind die fehlende Lust, diese Angebote über das Smartphone bzw. über Kopfhörer anhören zu müssen (21 Prozent) und die Ansicht, dass Podcasts keinen Mehrwert gegenüber anderen Angeboten bieten (21 Prozent) Auch kaum vorhandene Zeit spielt eine wichtige Rolle (20 Prozent). Hier lohnt ein Blick auf die verschiedenen Altergruppen: Bei den 18- bis 24-Jährigen stören sich nur ganz wenige daran, dass sie Smartphone und Kopfhörer benutzen müssen (4 Prozent), bei den über 55-Jährigen ist es mit 27 Prozent der am häufigsten genannte Hinderungsgrund.