Die Gesamtumsätze der audiovisuellen Medien werden im laufenden Jahr voraussichtlich erstmals die 15-Milliarden-Euro-Marke überschreiten, so der VAUNET, der Spitzenverband der privaten Medien. Von einem leichten Wachstum von 2,5 Prozent geht der Verband aus.
Audio- und audiovisuelle Medien erreichen Tag für Tag ein Millionenpublikum und werden intensiver denn je genutzt. Die Auswirkungen der Krise sind allerdings spürbar.
Zum Wachstum tragen insbesondere die Abo- und Werbeerlöse im Bereich der Audio- und Video-Streamingangebote bei, während die klassische Radio- und TV-Werbung schwächelt. Für die Netto-Werbeumsätze aller audiovisuellen Medien – Radio-, TV- und Werbung in gestreamten Audio- und Videoangeboten – erwartet der VAUNET im laufenden Jahr einen Rückgang von 2,2 Prozent. Der Werbeumsatz im TV könnte um 6, im Radio um 3 Prozent zurückgehen. Gleichzeitig werden nach dem VAUNET die Werbeumsätze im Streamingmarkt weiter zweistellig wachsen, aber die Rückgänge in der linearen Werbung nicht kompensieren.
Für VAUNET-Geschäftsführer Frank Giersberg belegen die aktuellen Umsatzzahlen die hohe wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz der Branche. Sie zeigen seiner Meinung nach aber auch, wie sehr man von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig ist. Wenn es um die Werbeerlöse geht, zeigten sich „Auswirkungen von Inflation und erwarteter Rezession“: „In dieser Situation sind die privaten Medien mehr denn je auf einen regulatorisch fair ausbalancierteren Wettbewerb mit den beitragsfinanzierten Angeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie gegenüber globalen Tech-Plattformen angewiesen. Unabhängig davon muss aktuell sichergestellt werden, dass die Energieversorgung der Audio- und audiovisuellen Medien als Teil der kritischen Infrastruktur im Falle von Versorgungsengpässen mit hoher Priorität abgesichert wird.“