Aus der größten US-Audio-Studie „The Infinite Dial“ von Edison Research ergeben sich auch etliche Schlussfolgerungen für den Podcast-Markt. Sie sind ein Denkanstoß und eine Diskussionsgrundlage auch für den deutschen Markt.
Insgesamt gesehen gewinnen Podcasts in den USA weiter an Beliebtheit, allerdings sind die Wachstumsraten wieder auf ein Vor-Pandemie-Niveau gesunken. Der Grund dafür liegt darin, dass die 12- bis 34-Jährigen wieder vermehrt Freizeit-Aktivitäten unternehmen, bei denen sie nicht Podcasts hören (können), nachdem sie 2020 eher zuhause geblieben sind. In der Altersgruppe der 35- bis 54-Jährigen hören dagegen signifikant mehr Menschen Podcasts als vor der Pandemie.
Das Profil des Podcast-Publikums verändert sich (Vergleich 2012 zu 2022):
- Vor zehn Jahren bestand das Publikum zu 55 % aus Männern und zu 45 % aus Frauen. Heute ist es gleichmäßiger zwischen Männern und Frauen aufgeteilt, allerdings sind die Männer weiter in der Mehrzahl.
- Seit 2012 ist der Anteil der Personen 55+ von 14 auf 20 Prozent gestiegen. Der Anteil der 12- bis 34-Jährigen ist leicht von 48 auf 47 Prozent gesunken. Der Anteil der 35- bis 54-Jährigen ist von 38 auf 33 Prozent gesunken.
Interessant ist eine Korrelation zwischen dem Podcast-Konsum und Social Media: Die Menschen, die jeden Monat mindestens einen Podcast hören, sind auch stärker auf den verschiedenen Social Media-Plattformen aktiv.
Wenn man die einzelnen Plattformen vergleicht, fällt eine deutliche Verschiebung auf.
Die Nutzung von TikTok ist insgesamt sprunghaft angestiegen: 36 Prozent der US-Amerikaner ab 12 Jahren nutzen den Social-Media-Dienst derzeit. Das ist ein Plus von 57 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Damit liegt TikTok knapp hinter Instagram (46 Prozent) und Facebook (63 Prozent).