IFA 2018 – Ein Blick in die Zukunft des Radios

Wie werden wir in fünf, zehn oder 20 Jahren Radio hören? Eine Antwort auf diese Frage kann man auf der IFA 2018 suchen, die Ende August/ Anfang September die Elektronikfans nach Berlin lockt.

Der digitale Standard DAB+

Welche DAB+ Neuheiten gibt es auf der IFA? Wie ist der Empfang im Auto? Welche neuen Programme sind in den letzten Monaten auf Sendung gegangen? Diese und mehr Fragen sollen beim DAB+ Thementag beantwortet werden, den der ARD-Hörfunk gemeinsam mit dem Deutschlandradio ausrichtet. Martin Wagner ist der Chef der ARD-Hörfunkkommission und er betont: „Digitalradio ist einfach, überall zu empfangen, bringt Zusatzdienste und mehr Vielfalt.“ Der Verein Digitalradio Deutschland zählt inzwischen über 200 unterschiedliche regional ausgestrahlte Angebote öffentlich-rechtlicher und privater Anbieter. DAB+ ist nach seinen Angaben auf 98 Prozent der Fläche verfügbar, die Autobahnen sind fast voll ausgebaut.

Internetradio

Erst den Laptop hochfahren, um Radio zu hören? Etwas mühsam war es früher schon, Internetradios zu hören. Doch es gibt mittlerweile viele Geräte, die man ins Regal stellen kann – den Laptop muss man nicht mehr hochfahren. Auf der IFA vorgestellt werden Geräte, die 35.000 Internetsender in bester Qualität ins Wohnzimmer bringen. Und wer keinen Platz im Regal für das Empfangsteil hat, der kann auch darauf verzichten – die modernen Netzwerklautsprecher wie Amazon Echo und Google Alexa stellen auf Zuruf den Lieblingssender ein.
Noch ist Internetradio eher etwas für den Empfang in der eigenen Wohnung, wo man einen schnellen und kostengünstigen Internetzugang hat. Aber je schneller der mobile Empfang wird und je mehr die Preise sinken, desto interessanter wird es, Radio nur noch übers Internet zu hören. Mit entsprechenden Apps kein Problem!

UKW hat noch nicht ausgedient

Klar ist auch: UKW hat noch nicht ausgedient, das hat der Streit gezeigt, der vor einigen Monaten zwischen den Antenneneigentümer und den Sendernetzbetreibern tobte. Da ging es um richtig viel Geld. Mit einem Kompromiss ist sichergestellt, dass man auch mit dem alten Küchenradio weiter seinen Lieblingssender hören kann.

Rückenwind haben die UKW-Fans von Meldungen gespürt, wonach die Zahl der Radiohörer in Norwegen stark gesunken sei. Als erstes Land der Welt hat Norwegen ja im vergangenen Jahr das UKW-Radio abgeschaltet. Die Zahl der Radiohörer ist gesunken – wie stark, das ist aber nicht ganz klar.

Vergleichbar sind diese Zahlen, jeweils vom Juli:

  • Juli 2017, mit UKW: 56,7 Prozent
  • Juli 2018, mit DAB+: 49,4 Prozent

Das sind immerhin 15 Prozent weniger. Allerdings rechnen die Verantwortlichen damit, dass sich die Radio-Gesamtreichweiten auf ein ähnliches Niveau wie vor dem Wechsel auf DAB+ einpendeln werden.