Deutschland hört mehr Radio als früher. Wer welchen Sender einschaltet, das wird kontinuierlich gemessen, nachzulesen zwei Mal pro Jahr in der Media-Analyse (MA). Die ARD-Sender, die zum Teil durch die Rundfunkbeiträge finanziert werden, schalten unter der Woche durchschnittlich 37 Millionen Hörer pro Tag ein, die privaten Sender 30 Millionen.
Der meistgehörte Einzelsender ist und bleibt Bayern 1 mit 1,1 Millionen Hörern pro Durchschnittsstunde, dicht gefolgt vom privaten Marktführer Antenne Bayern (1 Million). Sehr erfolgreich bleiben auch die lokalen Radiosender in Nordrhein-Westfalen: Das Sendernetzwerk Radio NRW konnte seine Hörerschaft erneut leicht steigern – auf jetzt knapp 1,7 Mio. Hörer.
Ein weiter großer Gewinner der Media-Analyse ist Klassik Radio, das bundesweit sendet und pro Stunde auf mehr als 300.000 Hörer kommt. Auch weitere Sender können beachtlich an Hörern gewinnen: Der hessische Rocksender RADIO BOB! legt um 27 Prozent zu, über ein ähnlich sattes Plus kann sich der Berliner/Brandenburger Schlagersender radio B2 freuen. Zweistellige Gewinne können auch ANTENNE THÜRINGEN, Radio Regenbogen in Baden-Württemberg und die bayrische ROCK ANTENNE verbuchen.
Die Untersuchung ist repräsentativ, bundesweit werden 70.000 Menschen über 14 danach gefragt, wann sie welchen Sender einschalten. In diesem Jahr hat es einiges Neues gegeben, so wird das klassische Radiohören und das Streamen von Audio über das Internet zusammen erfasst. Bisher war in getrennten Studien untersucht worden, wer Radio über UKW hört (also im Auto oder am Küchenradio) und wer es streamt (über Smartphone oder HiFi-Anlagen mit Internetanschluss). Auch reine Streaming-Angebote wie Spotify werden jetzt in der Untersuchung mitgewertet. Die Media-Analyse 2018 Audio I ist am 28. März veröffentlicht worden, der zweite Teil erscheint am 11. Juli, gefolgt von einem Update am 26. September.