Die Media-Analyse (ma) wird für den Bereich Radio/ Audio einmalig
ausgesetzt. Im Herbst werden keine Daten erhoben, damit gibt es keine
Auswertung im Frühjahr 2021. Der Grund: Die „durch die Corona-Pandemie“
verursachten „besonderen Marktumstände“. Die privaten Radiosender haben diesen
Schritt vorgeschlagen, die ARD trägt ihn mit. Damit verzichtet der Audiomarkt
freiwillig auf die Hälfte der Hörerbefragungen in diesem Jahr. Die
Reichweitenermittlung auszusetzen, erspart der Branche erhebliche Kosten.
Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow sagte, die Entscheidung habe man sich nicht
leicht gemacht. „Gerade mit Blick auf die Coronakrise wissen wir aus internen
Erhebungen, dass gerade das Medium Radio boomt und auch die
öffentlich-rechtlichen Angebote so viel Zuspruch haben wie nie zuvor.“ Aber
hier gehe es um ein Zeichen der Solidarität im dualen Rundfunksystem, „das wir
gerne setzen wollen und so freuen wir uns auf die nächste
Reichweiten-Ausweisung“.
Jan Isenbart ist der Vorstand Radio/Audio in der Arbeitsgemeinschaft
Media-Analyse. Er erläutert: „Die Corona-Krise trifft auch das
Radio/Audio-Lager mit voller Wucht.“ Trotz starker Nutzungszahlen gebe es seit
Mitte März dramatische Einbrüche bei den Werbeumsätzen. Auch könnten die
Marktforschungsinstitute nicht so arbeiten wie normalerweise. Es gehe um eine
Ausnahme, es ginge nicht darum, „die Bedeutung und Balance der ma
Radio/Audio-Studien“ zu verändern oder einen anderen Weg der Erhebung
anzustreben.