Nutzung audiovisueller Medien auf Rekordwert

Audiovisuelle Medien werden in Deutschland so intensiv konsumiert wie noch nie. Das geht aus der aktuellen VAUNET-Mediennutzungsanalyse 2021 hervor. Erstmals haben die Menschen über 14 Jahren an einem durchschnittlichen Tag mehr als zehn Stunden damit verbracht, fernzusehen, Radio zu hören, sich Filme anzusehen oder Musik zu hören. Der Vergleich mit 2019 ist interessant, also der Blick zurück in die Zeit vor der Pandemie: um 54 Minuten ist seitdem der Medienkonsum gestiegen.
Im einzelnen ergibt sich für die verschiedenen Medien:

  • pro Tag werden 5 Stunden und 53 Minuten bewegte Bilder konsumiert, noch einmal 7 Minuten mehr als 2020. Onlinevideos haben weiter an Relevanz gewonnen, vor allem kostenlose Onlinevideos und Pay-Video-on-Demand-Inhalte legen zu, das lineare Fernsehen verliert leicht.
  • pro Tag werden 4 Stunden und 7 Minuten Audioinhalte konsumiert, 6 Minuten mehr als 2020. Der größte Teil davon entfällt auf das Radiohören an Werktagen: Im durchschnittlichen Tagesverlauf ist das Radio von morgens bis in den Nachmittag das meistgenutzte Medium. Das Musikstreaming liegt bei 40 Minuten pro Tag, Podcasts und Hörbücher werden 9 Minuten, CDs nur noch bei 5 Minuten täglich genutzt.

Sehen wir uns die Audionutzung genauer an. Über einen Fünfjahreszeitraum ist der tägliche Konsum von Audio und Radio insgesamt um 15 Minuten von 232 auf 247 Minuten gestiegen. Seit Beginn der Corona-Pandemie vor zwei Jahren kamen alleine 11 Minuten Audio-konsum hinzu. Das Wachstum kommt vor allem daher, dass viel mehr Musik gestreamt wird. Außerdem sind Hörbücher als eigene Kategorie vertreten.

Frank Giersberg, der Geschäftsführer des VAUNET, zieht aus der Untersuchung den Schluss, dass die Sicherung der Finanzierungsgrundlagen und damit der Vielfalt im Medienbereich eine zentrale medienpolitische Aufgabe bleibt: „Die Steigerung der Nutzung während der Pandemiejahre um beinahe eine Stunde täglich spiegelt das hohe Bedürfnis nach verlässlicher Einordnung, Information und Unterhaltung wider. Sie zeigt die enorm hohe Relevanz der Audio- und audiovisuellen Medien für die Bevölkerung und Gesellschaft.“