Edelman Trust Barometer: Weniger Vertrauen in Medien

Zwei Jahre Pandemie haben tiefe Furchen hinterlassen im Vertrauen der Menschen. Das zeigt das Edelman Trust Barometer 2022. Für die Studie sind 36.000 Menschen in 28 Ländern befragt worden. War das Vertrauen auf Regierung, Medien, Wirtschaft und NGOs zu Beginn der Pandemie auf ein Allzeithoch geklettert, ist es jetzt wieder stark zurückgefallen: Der Bonus ist aufgebraucht.

Auch die Medien sind stark davon betroffen, egal ob Print- oder Onlinemedium, Radio- oder TV-Sender. In Deutschland machen sich 67 Prozent der Menschen Sorgen, dass Fake News als Waffe eingesetzt werden könnten, vier Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. In anderen Ländern sind die Sorgen noch viel größer, in Spanien sind es 83 Prozent, in Italien 79, weltweit 76 Prozent.

Den Menschen, denen die Menschen weltweit gesehen am wenigsten Vertrauen, sind Regierungsvertreter und Journalisten, wie diese Grafik zeigt:

Innerhalb eines Jahre ist das Gesamtvertrauen der Bevölkerung hier bei uns von 53 Indexpunkten auf 46 Indexpunkten abgerutscht – so stark ist es in keinem anderen der 28 untersuchten Ländern gefallen. Das Vertrauen in die Regierung ist binnen eines Jahres von 59 auf 47 Prozent gerutscht, das in die EU von 53 auf 44 Prozent.

Nur 22 Prozent der Menschen in Deutschland glauben, dass es ihnen und ihrer Familie in fünf Jahren besser geht als heute – ein Allzeittief. Vor einem Jahr waren es noch 24 Prozent. In den Arbeitgeber vertrauen noch 71 Prozent der Menschen, nach 76 Prozent vor einem Jahr.

Interessant ist, wie das Vertrauen der Menschen mit hohem und niedrigem Einkommen auseinanderklafft – in Deutschland vertrauen die Menschen mit wenig im Geldbeutel den Institutionen um 21 Prozentpunkte weniger als Menschen, die jeden Monat viel aufs Konto bekommen.