Wer einen Neuwagen kauft, für den gehört auf den wichtigsten europäischen Märkten ein DAB+-Radio zur Serienausstattung. In Italien und Norwegen ist im Jahr 2021 in 100 Prozent ein solches Gerät eingebaut gewesen, in den anderen Märkten nur geringfügig seltener. Im Schnitt sind es über ganz Europa betrachtet 95 Prozent. Eine entsprechende Studie hat der Weltverband WorldDAB veröffentlicht.
Diese Zahlen belegen die Umsetzung des European Electronic Communications Code (EECC) durch die Gesetzgeber in den Nationalstaaten. Danach müssen alle in der EU verkauften neuen Autoradios seit Dezember 2020 digitales terrestrisches Radio empfangen können. Patrick Hannon, Präsident von WorldDAB: „Neuwagen in ganz Europa sind serienmäßig mit DAB+ ausgestattet. Dies gilt sowohl für etablierte Digitalradio-Märkte wie Deutschland, Italien und Großbritannien als auch für Länder in früheren Entwicklungsstadien wie Tschechien, Polen und Spanien. Es ist klar, dass DAB+ die Zukunft des Rundfunks in Europa ist.“
Nach Angaben des Fachverbands „ZVEI – Die Elektroindustrie“ sind 2021 knapp 40 Prozent aller verkauften Radiogeräte mit DAB+ ausgestattet gewesen. Reine Analog-Empfänger machen mittlerweile nur noch ein Drittel des Radiomarkts aus. Auch spannend: Über ein Viertel aller 2021 verkauften Radiogeräte waren Internetradios ohne integrierten Radioempfänger. Auch hybride Radios, die mehrere digitale Empfangsmöglichkeiten vereinen, gewinnen an Bedeutung, der Marktanteil liegt erst bei 8,2 Prozent, aber die Wachstumsraten sind hoch.
Insgesamt wurden 2021 in Deutschland über 5,5 Millionen Radio- und Audioempfangsgeräte verkauft. Diese Summe umfasst auch Internetradios, Hifi-Anlagen und Receiver/Tuner. „Radio erlebt in Zeiten der Reizüberflutung eine Renaissance. Podcasts boomen, Webradio ist besonders leicht zugänglich und der Absatz von DAB-Empfängern steigt: Fast jeder zweite Konsument in Deutschland entschied sich 2021 für ein Digitalradio“, sagt Carine Chardon, ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführerin Consumer Electronics.