Der UKW-Hörfunk ist zwischen 87,5 und 108 Mhz zu finden. In Japan, Brasilien und in einigen Ländern des früheren Ostblocks werden auch andere Frequenzbereiche verwendet. Was macht diese Frequenzen so wertvoll? Nun, der verfügbare Frequenzbereich ist mit mehr als 20 Mhz etwa zwanzigmal so breit wie der auf der Mittelwelle. Und da Frequenzmodulation (FM) verwendet wird, ist die Übertragung von Tonsignalen auch viel stabiler als bei der auf Mittel- oder Kurzwelle verwendeten Amplitudenmodulation (AM). Die FM ist unempfindlicher gegenüber atmosphärischen Störungen, das Signal ist viel klarer.
Der einzelne Rundfunksender hat auch eine größere Bandbreite zur Verfügung, damit ist eine hochwertige Tonqualität machbar, natürlich in einer zweikanaligen Stereo-Übertragung. Außerdem wird die Emphasis-Technik angewendet, die den Frequenzgang des gesendeten Signals verändert und erst im Empfänger wieder rückgängig macht. Das verbessert die Tonqualität nochmals. Wegen der höheren Bandbreite sind auch Zusatzdienste möglich wie die Ari-Verkehrsfunkkennung sowie das Radio Data System RDS, das die Anzeige des Sendernamens möglich macht.
Die erste versuchsweise UKW-Übertragung der Welt gab es 1925 zwischen Jena und Kahla. Dass in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem UKW-Sender in Betrieb gingen, lag daran, dass den Verlierermächten nur wenige und auch noch ungünstige Frequenzen im Mittelwellen-Bereich zugeteilt wurden. Daher wich man auf UKW aus. Der erste europäische UKW-Sender wurde 1949 vom Bayerischen Rundfunk in München-Freimann in Betrieb genommen.
Die Zukunft der Radiosendungen auf UKW allerdings sieht eher düster aus. Das liegt an der zwar sehr guten, aber eben nicht an CD-Klang heranreichenden Tonqualität – und an der Belegung der Sendefrequenzen, die kaum innovative, neue Sender zulässt. Die Zukunft wird daher wohl DAB+ und Internetsendern gehören.