Woher stammt das, was die Moderatoren uns im Radio erzählen und womit die Nachrichten gefüllt werden? Die Quellen sind vielfältig! Natürlich hat Selbstrecherchiertes die höchste Wertigkeit im Radio – schließlich kann man so mit Exklusivem beim Hörer glänzen – seien es lokale Nachrichten, O-Töne der regionalen Prominenz oder schlicht die Blitzermeldungen.
Alles aber kann keine Radioredaktion selbst recherchieren. Gerne wird daher auf Agenturen und Zulieferer zurückgegriffen. Da sind zuerst die klassischen Nachrichtenagenturen wie dpa, afp oder Reuters. Sie liefern einen nicht endenden Fluss an Textnachrichten, aus denen der Redakteur oder Moderator die Texte bastelt oder in denen er Ideen für eigene Umfragen, Call-Ins oder Beiträge findet. In der Anfangszeit des Radios sorgten die mächtigen Zeitungen dafür, dass die BBC erst abends aus den Agenturmeldungen Nachrichten zusammenstellen und senden durfte. Nach ein paar Jahren aber fiel diese Absprache.
Zugeliefert bekommen die Radioredaktionen aber auch Audiomaterial: Agenturen bieten Nachrichtenstücke, fertige Korrespondententalks und O-Töne an – manche über ein breites Themenspektrum verteilt, manche nur z.B. für Sport- oder Musiknews.
Und unter dem Begriff „Syndication“ versteht man die Zulieferung kompletter Programmteile oder Sendungen. Bekannt ist Syndication vor allem aus den USA, im Fernsehbereich noch stärker als im Radio, da dort die Lokalsender (sogenannte „affiliates“) die überregionalen Nachrichten, Shows und andere Sendungen von einem der großen Networks übernehmen. Aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es solche Syndication, beispielsweise Promi-News, Comedyelemente oder Wirtschaftsnachrichten. Oft sind diese Programmteile auch versponsert.