Was eine Welle ist, das glaubt jeder zu wissen, der einmal am Strand war. Physikalisch richtig ausgedrückt ist eine Welle ein sich räumlich fortpflanzender Bewegungs- oder Erregungszustand. Es gibt sie in jedem schwingfähigen Medium wie zum Beispiel Luft oder Wasser. Wellen bewegen Energie. Bei elektromagnetischen Wellen (und bei Gravitationswellen) schwingen definierte Felder im Vakuum.
Interferenz beschreibt nun, was passiert, wenn sich zwei oder mehr Wellen überlagern. Ihre Auslenkungen werden nämlich addiert. Das gibt es bei allen Arten von Wellen, also bei Schall, Licht und Materiewellen. Und auch am Strand kann man das Phänomen beobachten, wenn zwei Wellen aus unterschiedlichen Richtungen übereinanderlaufen.
Genauer beobachten kann man das Phänomen auf einer ruhigen Wasseroberfläche. Wenn man einzelne Wassertropfen darauffallen lässt, bilden sich kreisförmige Oberflächenwellen. Wenn sich Wellen überlagern, kommt es zur Verstärkung, was man konstruktive Interferenz nennt – oder zur Auslöschung, der destruktiven Interferenz.
Inder Akustik kennt man ausgeprägte Interferenzerscheinungen, es entstehen zum Beispiel Schwebungen, wenn zwei annähernd gleich hohe Töne zusammenklingen. Auch die stehende Welle ist ein Interferenzphänomen. Aus der Mechanik kennt man das, wenn man ein Seil an der einen Seite befestigt und das andere Ende auf und ab bewegt. So erzeugt man eine fortschreitende Welle im Seil, die an dem befestigten Ende reflextiert wird und zurück läuft. Die Folge: Das Seil schwingt. Einige Stellen bleiben in Ruhe (das sind die Wellenknoten) und einige schwingen mit großer Weite (Wellenbäuche).