Bund und Länder wollen die Gespräche im „Digitalradio Board“ zur Digitalisierung des Hörfunks zügig fortsetzen. Das ist das Ergebnis der Veranstaltung „DAB+ im Dialog 2022“ in Berlin, an dem auch die öffentlich-rechtlichen und privaten Radiosender teilgenommen haben. Die Themen, die auf der Agenda stehen: „Stilllegung von UKW-Frequenzen“, „Förderung der Privatradios“, „Datenerhebung zu DAB+“ und „Gemeinsame Bewerbung von DAB+“.
Über ein Abschaltdatum der bestehenden UKW-Frequenzen wird weiter nicht geredet, auch wenn die Planungen in anderen Ländern von allen Beteiligten durchaus mit Interesse betrachtet werden. Norwegen hat UKW schon abgeschaltet, in der Schweiz läuft bereits eine Informationskampagner zur Abschaltung von UKW Ende 2024.
Für die Länder betonte Heike Raab, die Medien-Staatssekretärin in Rheinland-Pfalz, die Bedeutung des terrestrischen Radios. DAB+ biete eine neue Vielfalt, die über analogen Rundfunk nicht möglich wäre. Für den Bund sagte Stefan Schnorr, Staatsekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Radio leiste einen wichtigen Beitrag zu Freiheit und Demokratie. Der Zugang zu DAB+ Radio sei niederschwellig und vielfältiger als UKW, da DAB+ Frequenzen effektiver nutze. DAB+ Radio trage auch zur Sicherheit bei, indem es die Bevölkerung in Krisenzeiten über eine Alarm-Funktion warnen könne.
Immer stärker engagieren sich auch die privaten Radios auf DAB+. Die zweite bundesweite Programmplattform ist 2020 gestartet, im November 2021 sind in NRW 16 neue private DAB+ Programme gestartet. Die Landesanstalt für Medien NRW sowie die Programmanbieter zeigen sich sehr zufrieden mit der Resonanz der Hörerinnen und Hörer.
Auch ARD und Deutschlandradio setzen den DAB+ Ausbau weiter fort. So hat Deutschlandradio angekündigt, in diesem Jahr weitere 12 Antennenstandorte in Betrieb zu nehmen. Auch die ARD-Landesrundfunkanstalten forcieren den Ausbau auf regionaler Ebene.