Kehrtwende bei Online-Audio? Nein, die aktuellen Reichweitenverluste sind wohl nur eine Folge des satten Wachstums während des ersten Corona-Shutdowns. Im Jahresvergleich ist der Online-Audio-Markt immer noch satt gewachsen, um 24 Prozent – da fallen die Rückgänge zwischen dem zweiten und dritten Quartal nicht so immens ins Gewicht. Die durchschnittliche Session – also die Verweildauer – liegt auch weiter bei 61 Minuten. Die Simulcasts der Radiosender kommen auf rund 205 Millionen Sessions pro Monat, davon entfallen rund 91 Millionen auf Radioprogramme mit Werbung.
Meistgehörtes Online Audio-Angebot bleibt Spotify – das werbefinanzierte Angebot der Audioplattform (also ohne die zahlenden Abonnenten) kommt auf rund 143 Millionen Sessions pro Monat.
Im Senderranking ist wenig Bewegung zu sehen: Der SWR3-Simulcast liegt vor Antenne Bayern und WDR 2. Dahinter folgen 1Live, NDR2 und der Deutschlandfunk. Alle Sender verlieren, gegen diesen Trend kann nur das Angebot „I Love Radio“ zulegen. Um 76 Prozent ist die Zahl der Sessions emporgeschossen, von 1,0 Mio. auf 1,8 Mio. Sessions pro Monat.
Verloren hat auch die Privatradio-Kombi von RMS (115 Millionen Abrufe, minus 13 Prozent), Digitalchef Frank Bachér ist aber dennoch zufrieden: „Digitale Audioangebote boomen auf allen Kanälen. Neue Nutzungsgewohnheiten haben sich in diesem Jahr nochmals verstärkt. Die rasante Verbreitung von Smart Speakern und neuen Techniken wie Voice treiben diese Entwicklung.“ Der RMS Digitalchef setzt auf Voice Advertising.
Die ma IP Audio dokumentiert die Streamingabrufe über alle digitalen Empfangswege – stationäres/mobiles Web, WLAN-Radio, externe Player, Radionutzung über Apps.