Die deutsche Musikindustrie hat 2020 den Umsatz deutlich gesteigert. Die Einnahmen aus Tonträgerverkäufen und Erlösen aus dem Streaming ergeben zusammen 1,8 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Jahr davor.
Die Musiknutzung online nimmt dabei weiter zu: 71,5 Prozent des Gesamtumsatzes ist online erwirtschaftet worden. Der größte Brocken stammt aus dem Audio-Streaming – es hat mittlerweile einen Anteil von 63,4 Prozent am Gesamtmarkt.
Wenn die Shops über lange Zeit geschlossen sind, kann man dort keine CDs kaufen – das merkt die Musikindustrie deutlich. Der Umsatzanteil der CDU ist um 18 Prozent zurückgegangen. Dennoch bleibt die CD das zweitwichtigste format mit 21,6 Prozent Umsatzanteil. Danach kommt die Schallplatte, also Vinyl, mit einem Gesamtmarkt-Anteil von 5,5 Prozent. Downloads belegen mit 4,2 Prozent nur noch Rang 4.
Das Streaming hat also dazu geführt, dass die Musikbranche gut durch die Pandemie kommt. Vorstandschef Florian Drücke betont, dass sich die Fans „nolens volens zunehmend im digitalen Raum mit Musik versorgt“ haben. Allerdings ist auch klar, dass gerade das Geschäft mit der Live-Musik „in dramatischem Ausmaß von den Lockdowns betroffen und die Spätfolgen der Konzertausfälle innerhalb unserer eng verzahnten Branchenwelt noch nicht absehbar“ sind.
Umso wichtiger seien gute rechtliche Rahmenbedingungen. Kreative und ihre Partner sollten besser an den Umsätzen von User-Upload-Plattformen wie YouTube partizipieren, so Drücke. „Video-Streaming gehört zu den beliebtesten Online-Nutzungswegen, trägt aber noch nicht einmal 4 Prozent zum Gesamtumsatz in Deutschland bei!“ Es stelle sich die Frage, welchen Wert die Kultur- und Kreativwirtschaft in unserem Land habe, so der Vorstandschef des Branchenverbands.