Seit 100 Jahren hören die Menschen Radio, immer wieder gab es Trends und Stimmungen, aber zugehört worden ist immer. Mehrere Untersuchungen haben schon gezeigt, dass gerade in Zeiten der Pandemie besonders hingehört wird: besonders lang und auch besonders intensiv. Aber wie genau hat die Pandemie unser Verhalten verändert in Bezug auf das Radio und Audio? Untersucht hat das die Studie „Hingehört im aktuellen Medien-Alltag 2021“, die im Auftrag der Radiozentrale, der ARD-Werbung Sales & Services und RMS Radio Marketing Service erstellt worden ist. Befragt worden sind 4000 Menschen in Deutschland.
Über alle Empfangswege hinweg hören 87 Prozent der Befragten Radio, 27 Prozent hören Podcasts. Für 77 Prozent ist Audio wichtig oder sogar sehr wichtig im täglichen Leben. Woher kommen diese hohen Zustimmugnswerte? Für 80 Prozent der Befragten ist Radio eine der wichtigsten Informationsquellen, um die neuesten Nachrichten mitzubekommen. Aber auch zum „Mood-Management“, also zum Stimmungaufhellen, nutzen viele das Medium: 57 Prozent entspannen vor dem Radio, 59 Prozent nutzen Radio ganz gezielt, um ihre Stimmung aufzubessern.
„Die Befragung zeigt, dass sich Menschen in der Pandemie über die dynamische Entwicklung auf dem Laufenden halten wollen“, sagt Grit Leithäuser, Geschäftsführerin der Radiozentrale. Das Medium Radio biete „schnell, aktuell, regional und vertrauenswürdig“ die benötigten Informationen. Zum anderen suchten die Menschen „eine Pause von der Pandemie“, wollten entspannen und sich in eine positive Stimmung bringen. Auch das biete Radio mit Musik und Unterhaltung. „Zudem sind viele Menschen allein zuhause und haben weniger soziale Kontakte, da hilft Radio gegen die Stille und vermittelt Nähe“, sagt Grit Leithäuser.
Auch frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Menschen in der Pandemie eher später aufstehen – für viele fällt der Weg ins Büro ja weg. Dafür hören sie im Homeoffice mehr Audio bzw. Radio als im Büro. Insgesamt haben sich damit die Nutzungszeiten verschoben: Auch abends hören mehr Menschen Radio als früher. Wird das so bleiben? Je länger die Pandemie dauert, desto klarer ist, dass vieles bleiben wird: „Auch nach der Pandemie werden viele Menschen weiterhin im Homeoffice und flexibler arbeiten wollen“, betont Jan Isenbart, Leiter Forschung & Services bei ARD-Werbung Sales & Services. Eine komplette Rückkehr zum Alltags- und Arbeitsverhalten vor der Corona-Pandemie sei unwahrscheinlich.
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