In den vergangenen Monaten hat die Corona-Pandemie das Land verändert – auch den Medienkonsum. Der Markt für Online-Audio-Angebote ist im Shutdown kräftig gewachsen. Die neue ma 2020 Audio II allerdings gibt davon nur einen Ausschnitt wieder, denn von den 28 Erhebungswochen lagen nur zwei im Zeitraum der Pandemie. Das ist aber kein Makel, findet Jan Isenbart, Vorstand Radio/Audio der agma: „Die ma Audio bietet (…) auch in besonders herausfordernden Zeiten eine verlässliche Planungsgrundlage für 2021.“
Denn wenn mehr Leute im Homeoffice über’s Internet Audio gehört haben, waren weniger Pendler im Auto unterwegs und konnten dort gar kein Audio konsumieren. Für Isenbart könnte sich das „aktuell die Waage gehalten haben“.
Die Radiozentrale, die gemeinsame Plattform öffentlich-rechtlicher und privater Radiostationen, legt Wert auf die Feststellung, dass die Begriffe Vertrauen und Stabilität „kennzeichnend für das Medium“ seien. Für Grit Leithäuser, die Geschäftsführerin der Radiozentrale, belegen die neuen Zahlen „ein weiteres Mal, welche Kraft in dem Medium steckt und wie groß die Verbundenheit der Hörer*innen mit dem Medium ist“. Das schaffe für Marken „ein besonderes Werbeumfeld“, welches kein anderes Medium zu bieten habe. „Und an Radio führt kein Weg vorbei, wenn man bedenkt, wie schnell und agil Werbung heute sein muss, um zur richtigen Zeit den richtigen Ton für den Kunden anzuschlagen und mit Botschaften durchzudringen.“
Die aktuell veröffentlichten Daten sind für die Programmanbieter wichtiger als sonst, denn zwei ursprünglich geplante Auswertungen entfallen, die ma im Herbst 2020 und die im Frühjahr 2021. Damit gelten die nun vorgelegten Zahlen für einen wesentlich längeren Zeitraum als Grundlage für die Werbevermarktung.