Die mehr als 80 bayerischen Lokalradios verteidigen ihre Führungsrolle bei den 14- bis 49-Jährigen: Mit einer Tagesreichweite von 27 Prozent bleiben sie deutlich vor Bayern 3 (22,1 Prozent), Antenne Bayern (20,8 Prozent) und Bayern 1 (17,6 Prozent). Das zeigen die neuen Ergebnisse der Funkanalyse Bayern 2023.
Gemeinsam erreichen die Lokalsender in Bayern werktags ein Viertel der Bevölkerung ab 14 Jahren (24,3 Prozent nach 25,7 Prozent 2022). Das sind rund 2,7 Millionen Menschen. Auch die Tagesreichweite ist ein Stück zurückgegangen – auf 81,3 Prozent (nach 82,4 Prozent 2022). Gerade die für die Lokalradios besonders relevante Altersgruppe der unter 50-Jährigen verbringt mehr Zeit mit anderen Audio-Formaten wie Musikstreaming oder Podcasts.
Erfreulich ist der Trend bei den 14 bayerischen Lokal-TV-Programmen: Mit 746.000 Zuschauerinnen und Zuschauer erreichen sie an einem durchschnittlichen Tag unter der Woche mehr Menschen als im letzten Jahr. Prime Time für das Lokalfernsehen bleibt die Zeit der Hauptnachrichtensendung zwischen 18 und 18.30 Uhr: Im Schnitt schalten hier pro Tag unter der Woche 314.000 Personen ab 14 Jahren ein. Die klassischen TV-Empfangswege bestätigen ihre Relevanz: 56 Prozent der Tagesreichweite stammen aus Haushalten mit Kabel-TV-Empfang, 34 Prozent aus Satelliten-TV-Haushalten. 17:30 SAT.1 Bayern konnte sein Spitzenergebnis aus dem Vorjahr fast wiedererzielen und erreicht werktäglich 392.000 Menschen ab 14 Jahren.
BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege betont, dass der Lokalfunk „immens unter Druck“ stehe, durch die große Konkurrenz und herausfordernde Zeiten. „Dennoch behaupten sich Lokalradio und Lokalfernsehen in der digitalen Welt mit relevanten Reichweiten.“ Das seien gute Nachrichten. Trotzdem müsse man fragen, wie der Lokalfunk klug reagieren könne, um relevant zu bleiben. „Er muss bewährte Stärken noch sichtbarer machen. So zeigt die Funkanalyse Bayern 2023 ganz deutlich, wie wichtig und wie unersetzlich Lokalradio und Lokalfernsehen für die regionale und lokale Informationsvermittlung sind. Qualitativ hochwertige und einzigartige Inhalte, die in der konvergenten Medienwelt präsent und auffindbar sein müssen. Ganz klar – dafür muss sich der lokale Rundfunk in der digitalen Welt noch digitaler aufstellen.“