Wirtschaft und Verbraucher sind verunsichert durch die weltpolitische Lage, daher müssen Radio- und TV-Sender mit geringeren Umsätzen rechnen, sagt der Verband privater Medien VAUNET.
Die Netto-Werbeumsätze aller Audio- und audiovisueller Medien dürften im laufenden Jahr leicht um 1,1 Prozent zurückgehen. Darin eingerechnet ist die Radio- und TV-Werbung sowie Werbung in gestreamten Audio- und Videoangeboten. Besonders betroffen ist das Fernsehen mit einem voraussichtlichen Werbeumsatzrückgang von 6 Prozent. Die Werbeumsätze im Radio werden leicht weiterwachsen, liegen damit jedoch unter den Prognosen aus dem Frühjahr.
Insgesamt werden Umsätze der Audio- und audiovisuellen Medien 2023 in Deutschland voraussichtlich um 3,1 Prozent auf insgesamt 15,5 Milliarden Euro wachsen. Hauptverantwortlich für das Wachstum sind die Erlöse aus Abonnements und Werbung im Streaming-Segment.
Der VAUNET fordert, dass es keine zusätzliche Belastung der Medien geben darf. VAUNET-Geschäftsführer Frank Giersberg betont, dass die werbefinanzierten Medien von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig seien. Dies schwäche die Position im Wettbewerb gegenüber den beitragsfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen und den globalen Tech-Konzernen: „Wir müssen in dieser Situation den dringenden Appell an die Politik richten, auf zusätzliche Belastungen der Branche zu verzichten und sich stattdessen für eine Stärkung der Medien im Wettbewerb einzusetzen.“