Mit gemischten Gefühlen blicken viele Radiomanager auf das neue Jahr. Denn während es so aussieht, dass andere Mediengattungen die Krise schon hinter sich gelassen haben, steckt das Radio noch mittendrin. Die kompletten Zahlen für das Jahr 2021 kommen erst in den nächsten Wochen auf den Tisch, aber die Zahlen einschließlich November haben zum Jahreswechsel in vielen Sendern nicht die Champagnerkorken knallen lassen.
Nur ein Mini-Plus von 0,2 Prozent konnte das Radio im November erwirtschaften, wie der Nielsen Werbetrend ausweist. Bruttoerlöse von 224 Mio. Euro weist das Statistikunternehmen aus. Von Januar bis November stehen für die Gattung Radio Bruttoerlöse in Höhe von 1,72 Mrd. Euro in den Büchern, das ist ein Minus von 2,4 Prozent im Vergleichzeitraum 2020.
Wenn man sich den gesamten Werbemarkt ansieht, dann ist das bitter: Insgesamt ist nämlich 2021 deutlich mehr Geld mit Werbung umgesetzt worden als 2020. Besonders stark hat das Fernsehen dazugewonnen, um 14,5 Prozent, und kommt auf einen Marktanteil von 47 Prozent. Das Radio dagegen hat nur noch einen von 5,0 Prozent.
Betont werden muss, dass die Zahlen des Nielsen-Werbetrends über tatsächliche Umsätze keine Auskunft geben. Sie sind aber ein wichtiger Anhaltspunkt für die Entwicklung der einzelnen Mediengattungen. Der Verband Privater Medien (Vaunet) hat schon im Oktober gewarnt, dass die Erlöse mit Radiowerbung 2021 voraussichtlich um fünf Prozent zurückgehen könnten. In den regionalen und lokalen Werbemärkten sei die coronabedingte Lage nach wie vor schwierig.